Ihr lieben Menschen,
Heute Morgen habe ich gemütlich mit Rosie gefrühstückt. Sie hat mir einen sehr leckeren Kaffee und Brötchen und Gemüse zusammengestellt. Sie war eine sehr tolle und aufmerksame Gastgeberin und ist auf jeden Fall als Unterkunft sehr zu empfehlen. Liebe Rosie, vielen lieben Dank für die tollen Gespräche und das super Essen, ich habe mich bei dir sehr wohl gefühlt. Petra und ihr Mann Florian haben mich gegen 7:30 Uhr abgeholt und ein bisschen verspätet sind wir dann auch Richtung Bennemühlen gefahren. Bei Rosie hatte ich übernachtet, diese wohnt in Bissendorf, so dass wir ungefähr 10 Minuten fahren mussten. Gegen 8:10 Uhr sind Lea, Stella, Petra und ich dann in Bennemühlen losgelaufen. Alle Frauen waren heute neu auf der Strecke und wollten mich für einen Tag begleiten. Die Stimmung war ausgelassen und wir unterhielten uns miteinander und lernten einander kennen. Petra und Stella hatte ich bereits schon mal gesehen, Lea und ich waren einander komplett fremd. Es war total spannend, wie schnell sich eine Gruppe bildet und wie gut man ins Gespräch kommt. Sport ist bei sowas natürlich immer eine gute Möglichkeit. Wir liefen durch einen sehr schönen Wald und an Wiesen und Feldern entlang. Diese schützen uns auch ein wenig, die Sonne verschwand aber relativ bald unter einer Wolkendecke. Es regnete nicht, aber der Himmel blieb bedeckt. Ist leider ein bisschen trügerisch, mein Sonnenbrand. Heute Abend zeigt, dass die Sonne doch ziemlich stark unter der Wolkendecke immer mal wieder Anzutreffen war. Wir waren gegen 11:30 Uhr in Schwarmstedt mit drei weiteren Wanderern verabredet. Wir haben es erst gegen 12:00 Uhr geschafft, da wir zwischendurch eine Pause eingelegt hatten. Leider ging es Stella nicht so gut, da es durch das warme Wetter zu Blasenbildung kam, und sie mussten wir leider in Schwarmstedt verabschieden. Liebe Stella, ich habe mich riesig gefreut, dass du Heute mich einen Teil meiner Strecke begleitet hast. Die drei mit Wanderer waren meine jüngsten und meinen ältester Teilnehmer. Der älteste Teilnehmer heißt Heinrich und ich kenne ihn schon, seitdem ich Kind bin. Meine beiden jüngsten Teilnehmer sind meine Patenkinder, sie heißen Massimo und Fedor. Als die beiden mich erblickten, rannten sie mir entgegen. Ein wirklich sehr, sehr schöner Moment und ich war sehr ergriffen. Die beiden Jungs liegen mir doch sehr stark am Herzen und ich hatte sie über die letzten Wochen doch schon sehr vermisst. Wir umarmten uns, und ich Könnte mit Freude feststellen, dass sie sich auch ganz doll freuten, mich zu sehen. Sie waren richtig motiviert und begeistert und wollten unbedingt Teil meiner Reise sein. Wir machten gemeinsam erst einmal eine Pause und stärkten uns mit vielen Leckereien und begannen dann die zweite Hälfte der Wanderung und den Beginn für die drei dazugekommen. Die beiden Jungs sind sechs Jahre alt und acht Jahre alt, und man muss sagen, dass sie ziemlich fit sind. Sie wanderten 13,5 km mit und auch wenn es ziemlich warm war, schafften sie es bis zum Ende. Wir belohnten uns alle in Hodenhagen mit einem großen Eis und der ein oder andere mit einem Kaffee oder Saft. Gegen 17:00 Uhr schlossen wir dann unsere Etappe am Bahnhof ab, die Eisdiele hatte auf dem Weg gelegen. Anschließend ging es für mich in meine Heimat. Liebe Petra, schön, dass du Teil meiner Reise gewesen bist und mich für den heutigen Tag begleitet hast. Liebe Lea, ich habe mich riesig gefreut dich heute kennen zu lernen und über deine Begleitung den ganzen Tag über. Lieber Heinrich, es war mir eine große Ehre, dass du mit den Jungs angereist bist. Und natürlich auch, dass du mich mit zurückgenommen hast. Es hat sehr viel Spaß mit dir gemacht und du hast viel Humor in die Runde gebracht. Lieber Massimo, du bist einfach ein ganz toller Junge und als jüngster Teilnehmer hast du richtig toll abgeliefert. Ich bin gespannt, wie weit deine Füße dich tragen, wenn du älter wirst. Lieber Fedor genauso wie dein Bruder bist du ein ganz toller Junge und hast ebenfalls die Strecke super gemeistert. Für deine eigene Wanderung wünsche ich dir in den nächsten Wochen ganz viel Spaß und Glück und ich bin mir sicher, dass du das alles schaffen wirst. Morgen ist mein einziger Tag der Regeneration und die Taufe von der kleinen Schwester meiner beiden Patenkinder. Ich überraschte meine Freunde, die Eltern meiner beiden Patenkinder und blieb dort für eine Tasse Kaffee und freudige Gespräche. Wir stehen uns sehr nahe und haben uns sichtlich darüber gefreut, einander wiederzusehen. Ein kleiner Abstecher zu weiteren Freunden, bevor ich dann Mit den beiden den Abend verbracht habe, wo ich heute übernachte. Es wurde leckerste Lasagne für mich zubereitet und wer es glaubt oder nicht, ich habe sogar einen kleinen Verdauungsspaziergang gemacht. Daran sieht man, es geht mir und meinen Füßen wirklich viel viel besser. Nun heißt es ausschlafen. (ich bin mal gespannt, um wie viel Uhr meine innere Uhr mich weckt) und einen freien Tag genießen mit Menschen, die ich kenne. Natürlich werdet ihr trotzdem ein bisschen was von mir hören, bevor es dann in den Endspurt geht. 29 Etappen liegen hinter mir und ich habe heute die 900 km Marke geknackt. Der aktuelle Stand lautet 904,9 km. Eine für mich unvorstellbar große Zahl, aber was steht, dass ich von Oberstdorf nach Hodenhagen gelaufen bin. Und es wird noch mehr kommen und hoffentlich in 13 Tagen die Insel Sylt. Fühlt euch alle umarmt und liebe Grüße
Eure Anni