Ihr lieben Menschen,
Die Erschöpfung hat mich gut im Griff. Nach gestern und dem zweimaligen durchregnen war meine Nacht sehr anstrengend und ich wachte bereits mit Kopfschmerzen auf. Ich hatte gefroren, weil es so anstrengend für mich aktuell ist. Die Erschöpfung zeigte sich heute den ganzen Tag immer wieder. Ich versuchte mich selbst auch daran zu erinnern, dass ich jede Etappe neu denken wollte und nicht an das Ende denken. Das Ende ist zwar ziemlich nahe, aber immer noch weit genug weg, so dass ich versuchte mich daran zu erinnern, dass es sinnvoll ist, nur an das Tagesende zu denken. Nun aber genug meiner persönlichen Sorgen. Wir starteten heute Morgen gegen 7:30 Uhr an unserer Unterkunft in Eddelak. Der Himmel war bedeckt, und jeder einzelne Tropfen sorgte für Aufregung, da ich nicht schon wieder komplett durchregnen wollte. Wir hatten ein gutes Tempo drauf und kamen nach circa 8 km an einer Bäckerei vorbei, wo wir uns mit Kaffee und einem süßen Teilchen stärkten. Weiter ging es in Richtung Meldorf, wo wir kurz nach betreten des Ortes uns einem Regenguss gegenüber sahen. Kurzerhand stellten wir uns in einem Carport unter, Anwohner trafen wir hier jedoch nicht. Wir entschieden, den Wolkenbruch abzuwarten und uns dann etwas zum Mittagessen zu suchen. Wir fanden schnell eine Pizzeria, die 250 m entfernt lag. Dort stärkten wir uns und gingen dann Richtung Heide. Meine Füße meldeten sich immer mehr, da ich heute in Turnschuhen wandern musste. Meine Wanderschuhe waren völlig durchnässt und hatte ich bis heute Morgen nicht trocken gelegt bekommen. Sie baumelten fröhlich an meinem Rucksack und sorgten für noch mehr Gewicht. Heute übernachten wir in Heide bei Annette und Ulrich, die Freunde von Frank sind. Annette kam uns sogar ungefähr drei oder 4 km entgegen und lief mit uns den Rest zu ihr nach Hause. Sie hat sehr leckeres Essen gekocht und wir werden hier gut umsorgt. Zudem ist sie für mich heute die Heldin, da meine Schuhe durch ihre Unterstützung nun wieder für morgen einsatzfähig sind. Ansonsten ist auch heute Abend die Erschöpfung immer noch da, jetzt sind es noch vier Etappen. Ich danke euch allen von ganzen Herzen für eure Unterstützung bis hierhin. Liebe Grüße und einen schönen Abend 
Eure Anni